Für die Therapie, soziale Beratung und Begleitung von gefolterten und vom Krieg traumatisierten Menschen werden individuelle problemorientierte Ziele gemeinsam mit der betroffenen Person formuliert. Übergeordnetes Ziel der Behandlung ist ein weniger leidvoller Umgang mit dem Erlebten zu finden und die Beeinträchtigung durch die Vergangenheit zu vermindern. Die traumatischen Erfahrungen können durch die Therapie weder rückgängig gemacht, noch aus der Erinnerung gelöscht werden. Das Erlebte gehört zur Biografie des betroffenen Menschen.
Eine ideale Behandlung kann sich nicht nur isoliert auf Krankheitssymptome beschränken, sondern muss auch die sozialen Rahmenbedingungen mitberücksichtigen. Wichtig ist der Zugang zum Gesundheitssystem, aber oft auch zur Sozialberatung und zu einer juristischen Beratung. Die Förderung der Autonomie der betroffenen Person ist zentral und der Zugang zu Sprachkursen, Beschäftigung und Arbeit oft entscheidend. Respekt und Anerkennung, soziale Kontakte und die Entwicklung von Zukunftsperspektiven haben Einfluss auf das Wohlbefinden und den Behandlungsverlauf.
Viele geflüchtete Menschen haben aus sprachlichen Gründen keinen Zugang zu einer angemessen Behandlung, da die Kosten für die Übersetzung im ambulanten Bereich des Schweizerischen Gesundheitssystem nicht übernommen werden. Das qualifizierte Dolmetschen ist insbesondere in der Traumatherapie bei ungenügenden Kenntnissen der Landesprachen ein zwingendes Instrument für eine erfolgreiche Behandlung. Alle Verbundmitglieder arbeiten daher mit interkulturellen Dolmetschenden zusammen.